Eine für alle, aber was für eine?

Als Kamala Harris den Satz ausspricht, auf den alle gewartet haben, bricht das Publikum in lautstarken Jubel aus: „Im Namen aller, deren Geschichten nur in dem großartigsten Land der Welt geschrieben werden können: Ich nehme eure Nominierung, Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden, an.“ Schon zu Beginn von Harris’ Rede beim Parteitag der Demokratischen Partei in Chicago hatte die aktuelle Vizepräsidentin der USA Schwierigkeiten, die Menge, die einfach nicht aufhören wollte, ihr zuzujubeln, zum Schweigen zu bringen. Und das, obwohl bis vor kurzem noch Joe Biden zur Wahl stand. Dieser Parteitag sollte eigentlich sein großer Auftritt werden, jetzt versetzt Harris die Partei in Euphorie.

Die Harris-Meme-Maschine läuft auf Hochtouren

Harris scheint aktuell gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump eine realistische Chance zu haben. Dabei wurde ihre Arbeit als Vizepräsidentin von vielen politischen Beobachter:innen bisher als enttäuschend eingeschätzt. Und dass sie nun die designierte Präsidentschaftskandidatin der Demokrat:innen ist, hat sie vor allem der Tatsache zu verdanken, dass Biden nach dem katastrophalen TV-Duell mit Donald Trump von parteiinternen Kritiker:innen dazu gedrängt wurde, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten. Doch seit Harris Ende Juli den Staffelstab von Biden übernommen hat, zieht sie mit einer Wucht nach vorne, die Trump älter aussehen lässt als seine 78 Jahre. Einige Umfragen sehen Harris zum Zeitpunkt des Parteitags mit einem knappen Vorsprung vorn, Rekordspenden sind eingetrudelt, Zehntausende neue Wahlkampfhelfer:innen haben sich angemeldet.

Volltext: hier