Der Messias erscheint auf einem Esel in Kreuzberg. Es ist ein heißer Sommertag im Görlitzer Park. Ein paar Touristen machen Fotos, auf den großen Steintribünen teilen sich Jugendliche ein Bier. Warum sie nicht sehen, dass eben der Messias erschienen ist? Eine junge Frau führt ihn auf einem Esel durch den Park. Zwei Männer unterbrechen ihren Spaziergang und schauen ihm nach. „Im Talmud steht, dass der Messias auf einem Esel geritten kommt“, sagt der Jüngere der beiden und lacht.
Er ist groß und dünn und trägt ein zugeknöpftes Hemd, Schiebermütze und Brille. Netanel Olhoeft wendet sich an seinen Begleiter und beginnt ein Gespräch über die Bedeutung des Esels im Talmud. „So sind unsere Gespräche immer“, sagt Josh Weiner und lacht. „Wir sehen ein Zeichen und versuchen es dann gemeinsam zu deuten.“ Sie laufen durch den Park und unterhalten sich, fließend zwischen Deutsch und Hebräisch hin- und herwechselnd. Sich gehend zu unterhalten passt gut zum Rhythmus ihrer Gedanken. Tatsächlich wäre der Zeitpunkt gerade gut für einen Retter. Für einen, der die Welt vor Krieg, Tyrannei und dem Virus bewahrt. „Es wirkt, als leben wir in einer protomessianischen Zeit“, sagt Olhoeft. Aber bislang gab es noch keinen Anwärter, der den messianischen Kriterien gerecht geworden wäre. Deswegen beten Juden dreimal täglich für seine baldige Ankunft.
Der Messias erscheint auf einem Esel in Kreuzberg. Es ist ein heißer Sommertag im Görlitzer Park. Ein paar Touristen machen Fotos, auf den großen Steintribünen teilen sich Jugendliche ein Bier. Warum sie nicht sehen, dass eben der Messias erschienen ist? Eine junge Frau führt ihn auf einem Esel durch den Park. Zwei Männer unterbrechen ihren Spaziergang und schauen ihm nach. „Im Talmud steht, dass der Messias auf einem Esel geritten kommt“, sagt der Jüngere der beiden und lacht.
Er ist groß und dünn und trägt ein zugeknöpftes Hemd, Schiebermütze und Brille. Netanel Olhoeft wendet sich an seinen Begleiter und beginnt ein Gespräch über die Bedeutung des Esels im Talmud. „So sind unsere Gespräche immer“, sagt Josh Weiner und lacht. „Wir sehen ein Zeichen und versuchen es dann gemeinsam zu deuten.“ Sie laufen durch den Park und unterhalten sich, fließend zwischen Deutsch und Hebräisch hin- und herwechselnd. Sich gehend zu unterhalten passt gut zum Rhythmus ihrer Gedanken. Tatsächlich wäre der Zeitpunkt gerade gut für einen Retter. Für einen, der die Welt vor Krieg, Tyrannei und dem Virus bewahrt. „Es wirkt, als leben wir in einer protomessianischen Zeit“, sagt Olhoeft. Aber bislang gab es noch keinen Anwärter, der den messianischen Kriterien gerecht geworden wäre. Deswegen beten Juden dreimal täglich für seine baldige Ankunft.
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