Richtet den Blick auf das Kleine, nicht auf das Große, hatte die Frau an der Statue von Ernst Thälmann noch gesagt, bevor sie die orangen Westen der Berliner Stadtreinigung verteilt hatte. Nun richten rund 50 Menschen, bewaffnet mit Zange und grauem Plastikbeuteln, den Blick auf den Boden und suchen nach Abfall.
Auf ihren Rücken leuchtet eine Aufschrift, die sich nur eine findige Werbeagentur hat ausdenken können: Kehrenbürger. Das klingt wie Ehrenbürger, also Menschen, die Gutes tun und Gutes wollen. Das Problem ist nur: Richtig viel Müll gibt es an diesem verregneten Montag im Ostberliner Ernst-Thälmann-Park nicht. Die Müllsäcke füllen sich nur mäßig. Die Beute: leere Flaschen, Zigarettenstummel und Kronkorken. Würde man nur über den Müll versuchen, sich ein Bild von Berlin zu machen, wäre die Stadt eine Kettenraucherin mit Alkoholproblem.
Von den 50 freiwilligen Müllsammlern, die eine Stunde ihres Tages damit verbringen, den Unrat anderer einzusammeln, wohnt allerdings nur ein kleiner Teil in Berlin. Die meisten sind zum ersten Mal in der Hauptstadt. Sie sind Touristen – und die haben hier nicht den besten Ruf. Die Vorwürfe: Sie verstopfen die U6 auf dem Weg zum Checkpoint Charlie, verschmutzen den Mauerpark oder das Tempelhofer Feld und buchen Wohnungen auf Airbnb, die dem Mietmarkt entzogen werden. Allein 2018 kamen 13,5 Millionen Besucher und Besucherinnen in die Hauptstadt. Beliebte Sprüche an Berliner Hauswänden sind deshalb: „No more Rollkoffer“ oder „Touristen raus!“
Richtet den Blick auf das Kleine, nicht auf das Große, hatte die Frau an der Statue von Ernst Thälmann noch gesagt, bevor sie die orangen Westen der Berliner Stadtreinigung verteilt hatte. Nun richten rund 50 Menschen, bewaffnet mit Zange und grauem Plastikbeuteln, den Blick auf den Boden und suchen nach Abfall.
Auf ihren Rücken leuchtet eine Aufschrift, die sich nur eine findige Werbeagentur hat ausdenken können: Kehrenbürger. Das klingt wie Ehrenbürger, also Menschen, die Gutes tun und Gutes wollen. Das Problem ist nur: Richtig viel Müll gibt es an diesem verregneten Montag im Ostberliner Ernst-Thälmann-Park nicht. Die Müllsäcke füllen sich nur mäßig. Die Beute: leere Flaschen, Zigarettenstummel und Kronkorken. Würde man nur über den Müll versuchen, sich ein Bild von Berlin zu machen, wäre die Stadt eine Kettenraucherin mit Alkoholproblem.
Von den 50 freiwilligen Müllsammlern, die eine Stunde ihres Tages damit verbringen, den Unrat anderer einzusammeln, wohnt allerdings nur ein kleiner Teil in Berlin. Die meisten sind zum ersten Mal in der Hauptstadt. Sie sind Touristen – und die haben hier nicht den besten Ruf. Die Vorwürfe: Sie verstopfen die U6 auf dem Weg zum Checkpoint Charlie, verschmutzen den Mauerpark oder das Tempelhofer Feld und buchen Wohnungen auf Airbnb, die dem Mietmarkt entzogen werden. Allein 2018 kamen 13,5 Millionen Besucher und Besucherinnen in die Hauptstadt. Beliebte Sprüche an Berliner Hauswänden sind deshalb: „No more Rollkoffer“ oder „Touristen raus!“
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