Bitte Abstand halten!

Der Kommilitone hat endlich den „Faust“ zu Ende gelesen. Die Freundin lernt zum Unmut der Nachbarschaft Bratsche. Und der ehemaligen Kollegin fällt die Ausgangssperre in ihrem Haus auf dem Land ziemlich leicht. Scrollt man durch Instagram, scheint das Social Distancing halb so wild zu sein.

Lebt man aber mit wenig Einkommen, auf engem Raum oder vielen Menschen zusammen, ist die Kontaktsperre weniger angenehm. Sie verstärkt soziale Ungleichheit. Zu Hause kann nur bleiben, wer ein Zuhause hat. Wer muss weiter mit der Bahn zur Arbeit? Wer hat in der Wohnung Raum und Zeit, um zu lernen oder zu arbeiten? Wessen Job kann überhaupt von zu Hause erledigt werden? Und wer ermöglicht anderen das sichere Homeoffice erst – indem er sich als Babysitter, hinter Supermarktkassen und Krankenbetten, als Paketzusteller oder auf Lieferando-Fahrrädern einem höheren Infektionsrisiko aussetzt?

Wir haben drei Menschen getroffen, die sich in der Corona-Krise nicht nur um ihre Gesundheit sorgen.

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