Happiness Royale

Fünf Mittzwanziger sind genervt, dass ständig andere meinen, ihrer Generation sagen zu wollen, wer sie sind. Also mieten sie sich in ein edles AirBnB in Berlin-Charlottenburg ein, um alle wichtigen Themen der Gegenwart abschließend zu klären. Ihre Regeln: Essen und Dienstleistung online bestellen, die Wohnung nicht verlassen und mit Diktiergeräten jedes Wort in allen Räumen aufzeichnen. Sie sprechen über Sexting-Gewohnheiten und die Vorzüge von Aral-Tankstellen, verhaspeln sich zwischen bestelltem Sushi und der Institution Ehe, philosophieren über die roten Lippen von Martin Schulz und neue Statussymbole, bis sie nebenbei die Vorteile ihrer aussichtslosen, aber produktiven Existenz erkennen.

Diesem Versuch ging ein ähnliches Unterfangen Anfang des neuen Jahrtausend vorweg, das Ironie und Metabetrachtung für die darauffolgenden Generationen als das non plus ultra verpflichtete. Dieses Remake dokumentiert das Abarbeiten der versauten Generation an den literarischen Helden der Popliteratur. Was denken diese hinterbliebenden Leuten, die mit Popliteratur und Dauerironie groß geworden, mit Metadiskursen und ironischen Brechungen aufgewachsen sind und das selbstverständlich im Repertoire haben?

Aus 60 Stunden Audiomaterial ist ein Kammerspiel entstanden, in dem die Unterscheidung von Fiktion und Realität zweitrangig ist. Happiness Royale ist ein Zeitzeugnis und ein gewagter Selbstversuch von fünf Millenials, die sich von der Welt abwandten, um sie zu verstehen.